Mozilla Firefox 7 freigegeben

Mozilla hat etwas früher als angekündigt die siebte Version des Webbrowsers Firefox freigegeben. Firefox 7 steht auf den FTP-Servern des Projekts für GNU/Linux, Mac OS X und Windows zum Download bereit.

Mit dem Projekt „MemShrink“ hat sich Mozilla zum Ziel gesetzt, den Speicherhunger von Firefox zu reduzieren. Laut den Entwicklern verbraucht Firefox nun 20-50 Prozent weniger Arbeitsspeicher.

Der Arbeitsspeicher von geschlossenen Tabs wird jetzt sofort wieder für andere Prozesse freigegeben. Dies macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn Firefox stundenlang mit mehreren offenen Tabs geöffnet bleibt.

Des Weiteren wurde die Stabilität des Browsers verbessert.

Die Synchronisationsfunktion („Firefox Sync“) wurde zudem verbessert. Firefox gleicht hinzugefügte oder geänderte Lesezeichen und Passwörter nun schneller ab.

Mit „Azure“ – einem Direct2D-ähnlichen Interface – soll Firefox Grafiken unter bestimmten Umständen schneller darstellen können. Azure funktioniert jedoch bisher nur in der Windows-Version von Firefox.

Fazit: Für den Otto-Normaluser hat sich in Firefox 7 nichts weltbewegendes verändert. Nun, das Synchronisieren von Lesezeichen und Passwörter geschieht nun ohne Verzögerung. Bisher habe ich nicht das Gefühl, dass Firefox 7 ressourcensparender arbeitet als sein Vorgänger. Doch das Update hat sicher nicht geschadet.

Firefox 7 sollte in den nächsten Tagen in den Repositories der meisten aktuellen Linux-Distributionen verfügbar sein. Wer noch eine ältere Ubuntu-Version benutzt und nicht so lange warten möchte, kann über das Mozilla-Repository ppa:mozillateam/firefox-stable jeweils die aktuelle stabile Version des Webbrowsers installieren oder sich nach der Anleitung von UbuntuFlo eine portable Version basteln.

Update, 29. September 2011: Justin Scott vom Firefox Add-on Team hat in seinem Blogeintrag bekannt gegeben, dass beim Update auf die neue Firefox-Version Add-ons plötzlich verschwunden sein könnten. Gemäss Angaben sind sowohl die Desktop- als auch mobile Version von Firefox 7 betroffen.

Mozilla ist klar, dass das plötzliche Verschwinden von Add-ons die Benutzer verwirren kann und hat deswegen den Update-Prozess auf Firefox 7 gestoppt. Die Entwickler werden in Kürze eine fehlerbereinigte Version von Firefox 7 anbieten.

Scott stellt jedoch klar, dass die Add-on-Daten nicht verloren sondern nur „unsichtbar“ seien und man Firefox 7 für Neuinstallationen verwenden kann, da das Problem ja bekanntlich nur beim Updaten von älteren Firefox-Versionen auf Firefox 7 auftritt. Für alle User, die seit dem Update auf die neueste Version von Firefox ein oder mehrere Add-ons vermissen und nicht bis zum nächsten Bugfix-Release warten möchten, gibt es seitens Mozilla ein Workaround in deutsch.

6 thoughts on “Mozilla Firefox 7 freigegeben

  1. Heißt es für Ubuntu nicht immer, freier Arbeitsspeicher sei verschwendeter Arbeitsspeicher? Für Windows kann ich es ja vielleicht verstehen, Arbeitsspeicher sparen zu wollen, bei Ubuntu würde ich diese Änderung jedoch nicht an der tatsächlichen RAM-Belegung festmachen, sondern lediglich, ob bei Bedarf Speicher für andere Programme freigegeben wird.. Und das lässt sich nur schwer belegen.

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    1. Das funktioniert so: Auf guten Betriebssystemen (d.h. Linux, inzwischen größtenteils auch Windows, Mac OS X, …) werden die Daten, die von der Festplatte gelesen werden, so lange im RAM gehalten, wie der dazu benötigte Platz frei ist. Dieser Caching-Mechanismus führt zu einer deutlichen Reduzierung von Lesezugriffen auf die Festplatte, was dazu führt, dass Programme schneller reagieren.
      Im Falle von Firefox ist das Gegenteil der Fall. Firefox ist in C/C++ geschrieben. Diese Sprachen haben das Problem, dass bei winzigen (kaum auffindbaren) Fehlern oder unsauberer Programmierung bereits sogenannte Memory Leaks auftreten, was dazu führt, dass ein Programm Teile des Arbeitsspeichers für sich reserviert, aber nicht benutzt. Im Extremfall kann das dazu führen, dass dieses Programm immer mehr Speicherplatz anfordert, so dass irgendwann der Arbeitsspeicher voll ist. Dann können Programme keinen weiteren Speicher mehr anfordern und zeigen seltsames Verhalten. Das kann bis zum Absturz des Betriebssystems führen.
      In Firefox 7 wurden (laut Programmierern) einige dieser Memory Leaks behoben.

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  2. Es ist schon kurios, dass ein OpenSource Projekt es nicht hinkriegt auch unter freien Systemen wie Linux Performance-Verbesserungen zu schaffen,

    Leistungs+ für Windows, nächste Version: Leistungsschub+ für Windows…

    dabei müsste es doch gerade unter Linux besser/leichter gelingen mehr aus der Software rauszuholen.

    (PS: bin kein Progger/ nur User)

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    1. Ich bin zwar auch kein Programmierer, doch ich bin ganz Deiner Meinung. Eigentlich sollten Firefox und Thunderbird unter einem Open Source-Betriebssystem wie Linux besser laufen als unter Mac OS X und Windows.

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