Neil Matharoo gehört mit seinem Musikprojekt Soundstatues derzeit zu den meistgehörten Künstlern auf Jamendo.com, der Plattform für freie Musik im Internet. Mit seinem genialen Titel „Give It Up“ hat der New Yorker Musiker euch hier im Blog bereits den Musiktipp der Woche 02/2013 präsentiert.
Meines Erachtens gehört Soundstatues zweifellos zu den sympathischsten Interpreten auf Jamendo.
Das sieht auch Jamendo so und hat deshalb ein kurzes Interview mit Neil veröffentlicht, welches ich für euch kurzerhand in die deutsche Sprache übersetzte.
Soundstatues: „Musik wurde schnell zu dem, was meinem Leben einen Sinn gab.“
Jamendo.com: Neil, erzähl‘ uns doch etwas über dein Album „Inhumanize“.
Neil Matharoo (Soundstatues): Ich spielte jahrelang in Bands bevor ich realisiert habe, dass ich als Solo-Künstler bessere Musik mache als in der Formation. Im Jahr 2012 habe ich dann ein paar Songs alleine geschrieben sowie aufgenommen und gab dem Album den Namen „Inhumanize“. Ich wollte der Öffentlichkeit ein paar Beispiele meiner Musikstücke sowie deren Vielfältigkeit präsentieren.
Warum hast du für dein Musikprojekt den Namen „Soundstatues“ (Klangstatuen) gewählt? Was hat das für eine Bedeutung?
Als ich mich für mein Projekt und gegen die Band entschieden habe, war mir klar, dass ich nicht unter meinem richtigen Namen sondern unter einem Künstlernamen musizieren werde. Als Musikproduzent und gleichzeitig auch Interpret hätte es wohl ein bisschen lächerlich geklungen, ein und denselben Namen zu verwenden. Deshalb habe ich mich entschieden, einen Namen zu wählen, der auch dann noch gut klingt, nachdem man ihn schon ein paar mal gehört hat.
Welches ist das nächste Projekt an dem du arbeitest?
Ich bin immer am Musik schreiben. In letzter Zeit komponierte ich viel Electro-Musik. Aber ich werde keine Musik mehr veröffentlichen bis ich es schaffe, mit meinem aktuellen Album „Inhumanize“ auf Tour zu gehen. Dazu hoffe ich, dass ich bald ein geeignetes Label oder einen Manager finde, welcher mir bei der Organisation dieser Tour hilft.
Was inspiriert dich sowohl musikalisch als auch allgemein?
Meine Musik ist autobiografisch, es ist sozusagen eine Art „Selbsttherapie“. Ich lasse mich von allem was mich gerade beschäftigt inspirieren: zwischenmenschliche Beziehungen, Politik oder sogar Science Fiction.
Über was wären die Leute überrascht, wenn sie es von dir wüssten?
Ich habe einen Doktortitel.
Wie lauten deine beruflichen Ziele?
Ich will mein Potenzial als Musiker steigern, was auch immer das sein mag. Und ich möchte in den Niederlanden PinkPop spielen!
Wann und in welcher Form hast du dich zuerst für Musik interessiert? Wie lange bist du schon Musiker?
Wie bei vielen Musikern, die in den 90ern noch ein Kind waren, hat Nirvana meine Augen für die Welt der Rockmusik geöffnet. Das hat mich dazu veranlasst, mir selbst das Gitarrenspiel beizubringen. Musik wurde schnell zu dem, was meinem Leben einen Sinn gab.
Wir alle lieben die Krokodil-Puppen im Musikvideo zu deinem Song „Give It Up“. Wie bist du auf das gekommen?
Ende 2012 habe ich mich dazu entschlossen ein paar Musikvideos zu machen, was sehr aufwändig war. In der Zeit, als ich „Give It Up“ drehte, hatte ich es satt, mich selbst in meinen eigenen Musikvideos zu sehen und geeignete Akteure konnte ich keine mehr finden. Also dachte ich, dass die Puppen ein guter Ersatz für menschliche Darsteller sind. Zuerst machte das Video einen etwas zu niedlichen und unspektakulären Eindruck, doch dann hatte ich die Idee, die beiden Krokodile auf ein harmloses kleines Puppen-Eichhörnchen loszulassen. 😉
http://www.youtube.com/watch?v=Bw3tT89XDNc
Weshalb spielst du diese Art von Musikstil?
Um ehrlich zu sein, komponiere ich meistens das, auf was ich gerade Lust habe oder eben das, was mich jeweils gerade interessiert. Wenn ich Klänge im Gehör habe – egal ob das nun Töne von Gitarren, Synthesizern oder Orchestern sind – führen mich diese Ideen zum Songwriting.
Wir finden es sehr cool, dass du die Gitarrengriffe und Noten deiner Musik auf deiner Website mit anderen teilst. Wie kam es dazu?
Danke! Ich bekomme ganz schön viele E-Mails mit Anfragen von Leuten, die gerne wissen möchten, wie ich meine Songs spiele. Als Gitarrist habe ich mir immer gewünscht, dass meine Lieblingsbands ihre Noten online stellen. Deshalb biete ich meinen Fans diesen Service.
Im Oktober 2012 hast du deinen Fans auf Facebook mitgeteilt, dass du eine Tour organisierst und sie gefragt, an welchen Orten sie deine Konzerte gerne besuchen möchten. Hat deine Tour bereits begonnen? Falls ja, wohin wirst du alles gehen? Falls nein, welches wäre die ideale Stadt für ein Konzert und weshalb?
Es hat sich herausgestellt, dass das Veranstalten einer Tour viel schwieriger ist, als ich zuerst dachte. Es ist ein organisatorischer Albtraum, besonders weil die meisten meiner Fans über den ganzen Planet verteilt sind. Und weil Touring eine harte Angelegenheit ist, plane ich – bis ich ein passendes Label oder ein Management gefunden habe – deshalb im Frühjahr nur ein paar Shows in Florida.
Glaubst du, dass das Leben in New York City deine Kreativität antreibt? Wie inspiriert dich diese Stadt?
Auf jeden Fall, NYC treibt meine Kreativität absolut an. Egal wie irritierend das Leben hier manchmal ist, gibt es doch eine unleugbare Energie, und damit meine ich nicht nur eine positive Energie. Das Gefühl der Verzweiflung und Dunkelheit in NYC ist intensiv, und das ist keine schlechte Sache, wenn es um das Schreiben von Musik geht.