Vor etwas mehr als einem Jahr spielte ich bereits mit dem Gedanken, mir ein Internetradio zuzulegen.
Zum einen weil der Empfang von UKW-Radiostationen in meiner Gegend alles andere als zufriedenstellend ist. Des Weiteren reizte mich die Möglichkeit, via Internet (W-LAN) und ohne laufenden PC, internationale Internet-Radiosender empfangen zu können.
Lange war ich an der Squeezebox Boom von Logitech interessiert, welche zu einem stolzen Preis von mindestens CHF 250.00 über die Ladentheke ging. Doch der Preis dafür war mir zu hoch und für das Hören meiner Musiksammlung fehlte der Squeezebox Boom der USB-Anschluss, sodass das Gerät für mich dann doch nicht in Frage kam.
Es ist zwar möglich, eigene Musikdateien von einem NAS auf die Squeezebox Boom zu streamen, doch ich wollte mir nicht allein wegen eines Internetradios ein NAS zulegen. Mittlerweile ist die Squeezebox Boom in der Schweiz nicht mehr erhältlich.
In erster Linie wollte ich mir ein Internetradio kaufen, welches die meisten der folgenden Kriterien erfüllt:
- USB-Anschluss vorhanden
- Unterstützung von möglichst vielen Audio-Formaten (MP3, Ogg Vorbis, AAC, M4A, WMA, FLAC, ALAC, etc.)
- Unterstützung von Musik-Playlisten (m3u, pls)
- Unterstützung von Internetradio-Streams in allen gängigen Formaten
- Hinzufügen von eigenen Internetradio-Sendern möglich
- W-LAN sowie LAN-Schnittstelle vorhanden
- Gut lesbares Display vorhanden
- Bedienung wenn möglich nicht über Touchscreen
- Stabile Firmware sowie langfristiger Firmware-Support durch den Hersteller
Im Allgemeinen musste ich feststellen, dass die Preise für Internetradios, welche die oben genannten Anforderungen erfüllen, in der Schweiz zu überrissen sind, sodass ich nach Alternativen Ausschau halten musste.
Schnell wurde ich auf eine andere Gerätekategorie, die Netzwerk Media Player, aufmerskam. Der einzige Nachteil an dieser Gerätesparte ist, dass die Player im niedrigeren Preissegment über kein eingebautes Display verfügen.
Das war jedoch für mich nicht ausschlaggebend, weil ich den Media Player an meinem alten Fernseher anschliessen kann. Kommt dazu, dass mir ein Network Media Player zusätzlich zu den oben erwähnten Features folgende Vorteile bietet:
- Slots für Speicherkarten zum Anschauen der Bilder von meiner Digitalkamera
- Unterstützung von vielen Video-Formaten (AVI, MPEG-4, M4V, FLV, etc.)
- Unterstützung von vielen Bild-Formaten (PNG, GIF, JPEG, BMP, TIFF, etc.)
- Unterstützung von Internet TV in allen gängigen Formaten
- Hinzufügen von eigenen Internet TV-Sendern möglich
Nach dutzenden von Vergleichen habe ich mich dann für den ASUS O!Play Air HDP-R3 Media Player entschieden.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell O!Play HDP-R1 verfügt der O!Play Air HDP-R3 neben der üblichen LAN-Schnittstelle auch über eine Unterstützung für drahtlose Netzwerke (WiFi).
Das Kästchen kommt praktisch mit jedem Audio-, Video- und Bildformat zurecht. USB-Anschlüsse und Speicherkarten-Slots sind vorhanden.
Darüber hinaus überzeugt der HDP-R3 mit einem guten Support durch den Hersteller. ASUS bringt laufend neue Firmware-Updates heraus, um das Gerät zu verbessern. Unschwer zu erkennen ist, dass die Firmware des Geräts auf Linux basiert, was zu einer hohen Stabilität des Systems beiträgt.
Standardmässig besteht das Webradio-Angebot des HDP-R3 „nur“ aus den üblichen Kanälen der Shoutcast-Plattform. Dazu gibt es die Möglichkeit, Bilder von Google Picasa oder Flickr anzuzeigen. Über eine RSS-Feed- und Podcast-Funktion kann man sich stets auf dem Laufenden halten. Börsianer können sich im Menü-Punkt „Stocks“ die Aktienkurse anzeigen lassen.
Mit einer „Add-on-Firmware“ namens moServices lassen sich beim HDP-R3 aber auch eigene Internetradio- und TV-Kanäle einrichten.
Mit dem Add-on-Paket moServices lässt sich der ASUS-Player zusätzlich um Services wie vsFTPd, Samba, MediaTomb, UDPxy, Mounts und SpinDown erweitern. Zudem ist es mit moServices sogar möglich, auf dem ASUS den BitTorrent-Client Transmission zu installieren.
Hinweis: Da der Player über nicht allzu viel Arbeitsspeicher verfügt und eigentlich nicht für die Dienste von moServices konzipiert wurde, ist es meines Erachtens nicht empfehlenswert, mehrere dieser „Services“ auf einmal laufen zu lassen. Absolut wichtig ist, dass man sich im Klaren darüber ist, dass man bei der Installation von inoffiziellen Paketen auf eigene Gefahr handelt und dabei eventuell sogar die Herstellergarantie erlischt!
Als ich mehrere Dienste von moServices auf einmal aktivierte, stürzte der Player wegen des hohen Speicherverbauchs andauernd ab und schliesslich musste ich den Reset-Knopf längere Zeit gedrückt halten und danach die Firmware neu einspielen.
Die Fernbedienung ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Damit der HDP-R3 auf die Befehle der Fernbedienung reagiert, muss man diese immer direkt auf das Gerät richten. Manchmal ist es nötig, eine Taste zwei oder drei Mal zu drücken, bis der HDP-R3 das Signal der Fernbedienung wahrnimmt.
Meiner Ansicht nach ist dies nicht so schlimm, denn in erster Linie wollte ich ein Gerät, welches funktioniert und stabil läuft. Und das tut der HDP-R3 zweifellos, wenn man nicht zu viel daran herumbastelt. 😉
Alles in allem habe ich den Kauf nicht bereut, ich würde mir den HDP-R3 jederzeit wieder zulegen. Bei diesem „Kästchen“ von ASUS handelt es sich wahrlich um einen multimedialen Allrounder mit vielen netten Online-Features.
Ich kenne mich bei Internetrados überhaupt nicht aus, denn bisher habe ich mir beholfen, indem ich ein Verbindungskabel vom PC zum Verstärker meiner Musikanlage gezogen habe. Daher ist es für mich von Interesse, Musik aus dem Netz zu empfangen, ohne den PC einschalten zu müssen.
Kann ich Dein Asus über herkömmliche Cinch-Stecker mit meinem Verstärker verbinden? USB-Anschlüsse sind nicht vorhanden.
Nachteilig ist bei Deinem Gerät natürlich das fehlende Display. Ich muss schon wissen, was ich da einstelle. Welche Alternative käme zum ASUS O!Play Air HDP-R3 Media Player in Frage?
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Meinst Du mit „herkömmlichen Cinch-Steckern“ solche, die man links auf dem dritten Bild sieht (rot/weiss/gelb)? Falls ja, dann sollte das mit dem Verstärker meines Erachtens kein Problem darstellen. Zu den momentanen Alternativen kann ich Dir momentan leider noch nichts sagen; da müsste ich mich zuerst wieder schlau machen, weil ich das Gerät nun bereits seit mehr als einem Jahr besitze. Und in dieser Zeitspanne sind wahrscheinlich wieder viele neue Geräte auf den Markt gekommen.
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Ja, es sollte sich um diese Stecker handeln: http://de.wikipedia.org/wiki/Cinch
Ansonsten müsste man ja wohl nur noch eine LAN-Verbindung zum Router herstellen; das sollte es dann gewesen sein.
Ich schaue mal selbst, was es noch so an Geräten gibt. Danke!
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Ich habe mich übrigens wie folgt entschieden: Ich werde kein Internetradio kaufen. Ich habe mir gerade eine neue Fritzbox mit besseren Anschlussmöglichkeiten zugelegt. Die Lieferung steht noch aus. An diese Fritzbox werde ich meinen Asus eee klemmen und die Stereoanlage über einen Klinkenstecker mit Cinshadapter anschließen. Dann werde ich die Radioprogramme entwerde über den Browser (z. B. SHOUTcast) oder über ein Programm (etwa Exaile) empfangen.
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