Die Mozilla Stiftung hat sowohl den freien Webbrowser Firefox als auch den E-Mail-Client Thunderbird in der finalen Version 10.0 veröffentlicht.
Vor allem für Webentwickler bringt die zehnte Version des Webbrowsers einige Erneuerungen, denn Mozilla hat in Firefox 10 die HTML5-Features erweitert.
Laut den Release Notes werden nun dreidimensionale CSS-Transformationen unterstützt; damit lassen sich beispielsweise Bilder oder Videos einer Website drehen, spiegeln oder verzerren. Der Vollbildmodus kann ab sofort auch per JavaScript-API aktiviert werden, wodurch das Ausführen von Applikationen im Vollbildfunktion ermöglicht wird.
Ausserdem wurde Anti-Aliasing in WebGL implementiert, welches den “Treppchen-Effekt” bei schrägen Linien korrigiert.
Eine gute Nachricht gibt es für Add-on-Benutzer: Die meisten Erweiterungen sind nun jeweils standardmässig mit den neuen Firefox-Version kompatibel. Früher musste man teilweise noch mühsam von Hand die Versionsnummern in der Datei install.rdf anpassen, um ältere Add-ons in neueren Firefox-Versionen zum Laufen zu bringen.
Die Veränderungen an der Optik halten sich in Firefox 10 in Grenzen. Der “eine Seite vor”-Button ist nun standardmässig unsichtbar und wird nur dann eingeblendet, wenn man eine Seite zurück geht.
Neben der normalen Firefox-Version hat Mozilla mit Firefox 10.0 auch ein Extended Support Release (kurz: ESR) eingeführt. Die ESR-Edition von Firefox wird – ähnlich wie die Long Term Support (LTS)-Version von Ubuntu – über längere Zeit mit Sicherheitsupdates versorgt, was besonders für Unternehmen interessant sein dürfte.
Sowohl optisch als auch technisch gibt es jedoch zwischen dem “normalen” Firefox 10.0 und der Firefox 10.0 ESR-Version keinen Unterschied. Einzig im “Über Firefox”-Dialog” ist ersichtlich, ob man den gewöhnlichen Firefox oder die Enterprise-Variante installiert hat:
Beim E-Mail-Client Thunderbird 10 wurde neben einigen Korrekturen das Standard-Theme leicht verändert. Diese sind nun nicht mehr bunt sondern schlicht schwarz, dafür etwas übersichtlicher:
Die neuen Versionen von Firefox und Thunderbird lassen sich über die Paket-Quellen von Ubuntu sowie der meisten Linux-Distributionen auf den neuesten Stand bringen. Die Updates werden zudem bereits über die automatische Aktualisierungsfunktion der beiden Mozilla-Programme verteilt. Alternativ können Firefox und Thunderbird sowohl in binärer Form als auch im Quelltext von der Seite des Projekts für die Betriebssysteme Linux, Mac und Windows heruntergeladen werden.
Update, 03. Februar 2012: Seit heute ist der neue Firefox auch in den Repositories der Linux-Distributionen Ubuntu und Fedora zu finden. Besten Dank an Didi für den Hinweis.