In meinen Augen machen sich die IT-Abteilungen in Ämtern und Unternehmen in der Schweiz viel zu sehr abhängig vom amerikanischen Software-Monopolisten Microsoft.
Entweder sind die EDV-Verantwortlichen zu wenig über freie Software informiert oder sie scheuen die Migration aus Angst vor einer widerständlichen Reaktion der Angestellten.
Dabei legt freie Software grossen Wert auf Benutzerfreundlichkeit. Wer zum Beispiel schon einmal mit MS-Office gearbeitet hat, wird mit einer gewissen Lernbereitschaft auch mit dem vollwertigen, freien Pendant OpenOffice klarkommen.
Die Stadt München hat bewiesen, dass eine Umstellung auf Linux mit dem Willen der Führungsebene und der Mitarbeiter weitgehend tadellos und unkompliziert verlaufen kann.
Das Linux-Maskottchen „Tux“. Wie lange wird es noch dauern, bis die Schweizer Behörden das Potenzial von Linux erkennen und sich gegenüber von Microsoft unabhängig machen?
Meiner Meinung nach gibt es hierzulande zu wenig Bereitschaft, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dafür wird lieber Geld für überteuerte und proprietäre Produkte wie Windows und MS Office ausgegeben, als von Anfang an auf kostenlose, freie Software zu setzen.
Von Umschulungen mal abgesehen, wäre eine langfristige Unabhängigkeit von Microsoft – ganz zu Schweigen vom Einsparpotenzial – ein gutes Zeichen von Behörden und Unternehmen.
Doch das eigentliche Problem fängt hierzulande bereits in den Schulen an. Schon Kinder werden mit Microsoft-Produkten vertraut gemacht. Es entsteht der Eindruck, als gäbe es nur das Microsoft-Betriebssystem.
Dass freie Software (Linux, OpenOffice, Firefox, Thunderbird, …) qualitativ den MS-Anwendungen mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist, wird in der Grundbildung verschwiegen.
Gut zu wissen, dass dieses alles mit unseren Steuergeldern finanziert wird.